Montag, 19. Mai 2014

37. Woche

Hey Leute :)

Gestern habe ich noch auf ein paar Fotos gewartet, deswegen schreibe ich erst heute.

In der Schule ist nicht mehr so wirklich viel los. Das wird sich auch bis zur letzten Woche nicht ändern.

Alle vier Jahre bekommt unsere Band besuch von einer Band aus Kanada. Am Donnerstag sind die Kanadier, insgesamt 80 bei uns angekommen. Die sind hier in Gastfamilien geblieben und haben neben Konzerten sich vor allem die Gegend angeschaut.
 Am Donnerstagabend haben wir mit ihnen zusammen ein Konzert gespielt. Es war interessant sich die kanadische Nationalhymne anzuhören und auch generell zu sehen wie die so spielen.

Am Freitag hatten wir schulfrei. Eine Freundin hat mich am Morgen um 8:45 Uhr abgeholt und wir sind nach Spokane gefahren. Dort waren wir für ungefähr zwei Stunden im Einkaufscenter und waren shoppen. Danach sind wir zu einer Skatehalle gefahren. Die war wie eine Eislaufhalle, nur ohne Eis. Dort haben wir ein paar andere Bandschüler und die ganzen Kanadier getroffen. Dann sind wir mit denen auch noch ins Schwimmbad gefahren.
Am Abend saßen wir dann alle draußen bei einem Lagerfeuer. Wir haben etwas Musik gemacht und uns unterhalten. Es hat sich auch endlich mal wie Sommer angefühlt.

Auch am Samstag musste ich wieder relativ früh aufstehen. Jedes Jahr gibt es in Kellogg eine Parade, die Elks Parade. Die ist eigentlich dafür da, um sich bei allen für die Unterstützung und den Einsatz im Dorf zu bedanken, aber irgendwie wurde schon eher recht viel Werbung gemacht.
Ich musste in voller Banduniform bei Sonnenschein und gefühlten 20 Grad ein Lied in Dauerschleife spielen. Ich maschiere zwar gerne, aber so spannend war es jetzt auch nicht. Am Ende gab es immerhin Eis für uns :)

Am Sonntag hat mein Gastvater meine beiden Gastschwestern und mich abgeholt und wir sind nach Avery, einem kleinen Dorf gefahren. Wir sind auf einer Straße gefahren, wo früher Bahnschienen waren. Die Tunnel sind immer noch dort, was es doch recht spannend machte.
Mein Gastvater hat uns abgeholt, da er vor etwa zwei Wochen ausgezogen ist. Warum genau weiß ich nicht, und ich werde auch nicht nachfragen. Ich versuche meine Gastmutter so gut wie möglich zu unterstützen, da es mit einer vierjährigen und zwei fünfzehnjährigen ja nicht so ganz einfach ist.

Da ich jetzt noch weniger als einen Monat hier übrig habe denke ich immer mehr darüber nach was sich für mich so geändert hat. Die schwere Zeit am Anfang hat mich stärker gemacht und mir auch irgendwie gezeigt, dass es manchmal besser ist sich umzudrehen und wegzugehen, auch wenn es am Anfang vielleicht weh tut, aber längerfristig dann doch das Beste für einen ist.
Der Ort hier hat mich am Anfang etwas skeptisch gemacht. Ich habe aber realisiert, dass nicht der Ort wichtig ist, sondern die Menschen die jeden Tag für mich da sind und der Grund sind warum ich mich hier wohl fühle.
Fast jeden Tag kommt jemand zu mir und fragt mich ob ich wirklich gehen muss oder ob ich nicht einfach bleiben kann. Auch wenn ich eine wundervolle Familie und Freunde habe bin ich noch nicht bereit wieder nach Hause zu gehen. Denn auch hier habe ich eine zweite Familie und ein zweites Zuhause.
Ich frage mich wirklich was schwerer ist, nach 15 Jahren seine Familie und sein gewohntes Umfeld zu verlassen oder nach zehn Monaten sein zweites Zuhause zu verlassen, dass man sich so schnell aufgebaut hat. Ich denke mal, dass ich es bald herausfinden werde.

Ich wünsche euch eine wunderschöne Woche.
Svea <3




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